Das Empfinden eines Reizes als schwach, mild, oder stark ist individuell sehr unterschiedlich und abhängig von
- der aktuellen Leistungsfähigkeit
- dem aktuellen Gesundheitszustand
- der aktuellen Hautbeschaffenheit
- dem Körperbau
- dem Alter
Deshalb ist es wichtig, die eigenen Körperwahrnehmung zu schulen und auf die verschiedenen Körpersignale zu achten.
Milde Reize entfachen die Lebensfunktion.
Sebastian Kneipp
Mittlere Reize kräftigen und fördern.
Zu starke Reize schaden.
42 – 45° | sehr heiß | sehr starker Reiz |
39 – 41° | heiß | starker Reiz |
36 – 38° | warm | schwächerer Reiz |
32 – 35° | indifferent | Bereich der äußeren Körpertemperatur am Rumpf, kein Reiz! |
28 – 31° | lauwarm | zu geringer Reiz, therapeutisch nicht verwendbar (Ausnahme: hohes Fiber, Wadenwickel) |
23 – 27° | kühl | mäßiger Reiz |
19 – 22° | temperiert | starker Reiz |
16 – 18° | kalt | stärkerer Reiz |
10 – 15° | sehr kalt | sehr starker Reiz |
Regeln für Kneipp – Güsse
- Nie kalt auf kalt! Gegebenenfalls vorher aufwärmen!
- Nicht direkt nach einer Mahlzeit oder körperlicher Anstrengung (mind. 30 Minuten Pause)
- Unbedingt auf richtiges Atmen achten: vorher einatmen, mit Beginn des Gusses ausatmen und ruhig weiteratmen
- Gussführung: von unten nach oben
von außen nach innen
von rechts nach links
von herzfern nach herznah
von peripher nach zentral - Beginn am krankheitsentfernten Ort
- Gussdauer: bei Kaltreizen einige Sekunden bis eine Minute
- Nicht im abfließendem Wasser stehen (ggf. Lattenrost)
- Nach einem kalten Guss das Wasser nur abstreifen, nicht abtrocknen
- Nach kleinen Anwendungen sind Aktivitäten möglich, nach größeren Anwendungen erst ca. 45 Minuten Ruhepause
- Nach dem Guss warm anziehen bzw. aktive Wiedererwärmung
- Mit kleinen Reizen beginnen (Aufbautraining)
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